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Ratgeber

Essig Ratgeber

Essig Ratgeber

Essig macht mit feinen Säurenoten Speisen und Gerichte oft erst komplett. Dabei kannst du das Würzmittel nicht nur für Salate, Suppen und Saucen verwenden, sondern auch für aromatische Eintöpfe, edle Desserts oder als Beigabe im Aperitif. Die Essigsorten sind so vielfältig wie ihre Einsatzmöglichkeit. Wer hochwertig kochen möchte, sollte auf natürlich hergestellte Varianten mit intensivem Aroma zurückgreifen. Aber welche Essigsorten gibt es überhaupt und wie verwende ich sie am besten?

Wir geben dir einen Überblick über die Basics des Würzmittels und verraten dir tolle Koch-Tipps und Küchen-Tricks mit Essig. Daneben erfährst du, welche Wirkung Essig auf die Gesundheit hat und wie man seine Kraft in Kosmetik und Haushalt nutzt.

Schnelle Fakten rund um Essig

  • Schon im alten Orient nutzte man Essig vor 10.000 Jahren.
  • Erst im 18. Jahrhundert kam die Wissenschaft den dem Prozess der Essigsäure auf die Spur. Dahinter steckt ein oxidativer Prozess von Mikroorganismen.
  • Chemisch gesehen besteht Essig aus Essigsäure und Wasser.
  • Gärungsessig entsteht durch einen natürlichen Vorgang. Es gibt aber auch synthetisch hergestellten Essig, den du durch den Zusatz Essig aus Essigsäure oder Essig aus Essigessenz erkennst.
  • Gärungsessig kann einen Restalkoholgehalt von 0,2 bis 1,5 Prozent aufweisen

Essigsorten – Tipps für die Verwendung

Essig in der Küche: Schüssel mit Feldsalat, Hühnchenfleisch und Granatpfelkernen

Beliebte Essigsorten

  • Frucht- oder Obstessig: Mild säuerlich und vielfältiger Fruchtgeschmack je nach Obstsorte. Ein hochwertiger Obstessig besteht nur aus wenigen Zutaten.
  • Roter / Weißer Weinessig: Würzig und herb. Weißer Weinessig schmeckt milder als roter Weinessig. Je hochwertiger der Wein desto aromatischer und feiner der Weinessig.
  • Aceto Balsamico / Balsamessig: Süß, fruchtig und wenig Säure. Balsamessig verfügt über wenig Säure und ist der ideale Begleiter für Desserts.
  • Aceto Balsamico Tradizionale di Modena: Aromatisch würzig, süß, wenig Säure. Der Name ist geschützt und das Original lagert über zwölf Jahre im Eichenfass.
  • Branntweinessig / Tafelessig: Neutrales Aroma, aber scharf. Günstigste Essigvariante, die ihren Zweck erfüllt, aber Speisen nicht großartig würzt.

Fruchtig, frisch, gesund – Fruchtessig / Obstessig

Obstessig kannst du vielfältig in der Küche einsetzen. Neben seiner klassischen Verwendung in Salaten, rundet er zahlreiche Gerichte mit mild säuerlicher Frucht-Note ab. Dabei passt grundsätzlich heller Obstessig besser zu Sahnesaucen, hellen Suppen und Salaten. Dunkler Fruchtessig harmoniert besser mit dunklen, kräftigen Suppen, Salaten oder aromatischen Saucen.

Apfel- und Himbeeressig eignet sich ideal zum Einlegen von Obst. Quittenessig passt hervorragend zu Desserts mit Vanille. Himbeer- oder Brombeeressig verleiht schokoladigen Desserts eine besondere Fruchtnote. Im Sommer ist ein Mineralwasser mit einem Spritzer Fruchtessig ein echter Durstlöscher.

In unserem Shop kannst du unterschiedliche Sorten von Frucht- und Obstessig kaufen.

Für echte Gourmets – Aceto Balsamico / Balsamessig

Aceto Balsamico oder Balsamessig passt sehr gut zu kräftigen Salaten und macht das Süßen mit Honig überflüssig. Die würzige Süße verleiht besonderen Marinaden für Fleisch, Fisch und Gemüse tollen Geschmack. Auch Gemüsepfannen kannst du mit einem fruchtigen Balsamessig hervorragend aufpimpen. Aufgrund seiner milden Säure eignet sich die Essigsorte zur Veredelung von Nachspeisen. Bei Schokoladen-Desserts sorgt z.B. Brombeer-Balsamessig für ein explosives Geschmackserlebnis. 

Bei uns im Shop kannst du einfach und schnell Basamico und Balsamessig kaufen.

Der Klassiker – Weißweinessig

Weißweinessig verleiht mit milder Säure zarten Blattsalaten eine vortreffliche Note. Zu Spargel, Fisch und Meeresfrüchten passt seine feine Würze ideal. Sahne- und Senf Saucen verleiht er angenehme Säure. Weißweinessig eignet sich perfekt zum Einlegen von Kürbis und Früchten und verfeinert Eintöpfe mit Hülsenfrüchten auf vorzügliche Weise. Der Klassiker ist einfach ein Muss für jede Küche und solltest du immer zuhause haben.

Herzhaft lecker – Rotweinessig

Rotweinessig ist der ideale Begleiter in dunklen Saucen zu Wildgerichten. Er harmoniert ausgezeichnet in Marinaden zu Rindfleisch. Daneben gehört Rotweinessig an jedes Rotkraut. Der kräftige Weinessig passt bestens zu aromatischen Salaten wie Rucola oder Feldsalat und sorgt in Kombination mit Ziegenkäse und Walnüssen sorgt für delikaten Geschmack.

Tipp: In unserem Shop kannst du feinen Weinessig kaufen. Du findest dort Sorten aus roten und weißen Trauben.

Allrounder für die schnelle Küche – Kräuteressig

Kräuteressig schmeckt herrlich intensiv. In der Herstellung entzieht die Essigsäure typischen Kräutern wie Thymian, Rosmarin, Basilikum oder Liebstöckel das Aroma. Als Grundlage dient oft ein vollfrurchtiger Apfelessig oder milder Weißweinessig, bei günstigen Produkten auch Tafelessig. Kräuteressig eignet sich hervorragend zum Würzen von hellen Suppen, Salaten und Marinaden. Je nach Sorte kannst du z.B. einen Essig mit italienischen Küchenkräutern perfekt für die mediterrane Küche einsetzen. So verleihst du Gerichten mit einem Handgriff tolle Würze.

Branntweinessig schmeckt neutral, aber besitzt eine ausgeprägte Schärfe. Er eignet sich hervorragend zum Konservieren von Gemüse wie z.B. Gurke. Immer vorsichtig dosieren!

Verwendung von Essig in der Küche

Für die schnelle Gourmet-Küche – 10 Koch-Tipps mit Essig 

Pilzpfanne mit Weiweinessig
Weißweinessig veredelt jede Pilzpfanne
  • Ein Schuss Apfelessig verleiht Tomatensauce vollfruchtige Noten und pimpt das einfache Gericht mit einem Handgriff auf. 
  • Rotweinessig gehört in jeden Rotkohl, da er für die richtige säuerliche Würze sorgt und die rote Kohl-Farbe intensiviert.
  • Pilzpfanne mit Weißweinessig ist eine unschlagbare Kombi und schmeckt hervorragend. Du kannst Pilze auch in Weißweinessig einlegen.
  • Essig muss in einen Eintopf mit Hülsenfrüchten. Weißweinessig verleiht insbesondere Linsengerichten eine würzig-säuerliche Note. Nebenbei macht Essig die Hülsenfrüchte auch bekömmlicher.
  • Quittenbalsam ist ein kulinarischer Geheimtipp. Die feinen süßlichen Fruchtnoten verleihen Geflügel- oder Fisch-Marinade unglaublichen Geschmack.
  • Mozzarella und Tomate erhalten mit Himbeeressig statt Balsamico eine ganz neue Note. So überrascht der Klassiker endlich wieder. 
  • Balsamico-Essig zu Desserts: Die Essigsorte passt geschmacklich hervorragend zu Vanilleeis und verfeinert eine Himbeersauce mit besonderen Aromen. Du kannst mit Balsamico-Essig sogar Vanilleeis herstellen. Schmeckt ausgezeichnet!
  • Süß und Sauer ergänzen sich auf traumhafte Weise: Brombeeressig sorgt bei Schokoladen-Desserts für eine aufregende Note.
  • Die Sterneküche reicht hochwertigen Balsamessig auch als Aperitiv. Er schmeckt nicht nur lecker, sondern macht Essen auch bekömmlicher. Du kannst Balsmamessig aber auch hervorragend mit einem Prosecco mischen.
  • Weißweinessig konserviert Obst und Gemüse aus deinem Garten und verleiht gleichzeitig feine Noten. Die Aromen passen besonders gut zu Kürbis, Gurke oder Mirabelle.

Besser Kochen mit Essig – 6 Küchen-Tricks

Fluffiger Teig mit Essig auf Holzbrett
  • Fluffiger Teig! Wer einen besonders lockeren Teig möchte, kann das Backpulver mit einem Teelöffel Essig mischen und dann verkneten. Geschmacklich hat der Essig keine Auswirkung. Du kannst den Trick auch für Kuchen-Teig verwenden.
  • Essig macht zähes Fleisch wieder weich, da er Fleisch mit einem Esslöffel Essig kurz weitergaren. So ist die Beigabe von Essig auch für Fleisch-Marinaden empfehlenswert.
  • Neben Öl verhindert auch Essig im Pasta-Wasser das Verkleben der Nudeln. Geschmacklich macht sich der Küchentrick nicht bemerkbar. 
  • Beeren frisch halten, indem du sie kurz in Essigwasser legst (1 EL auf einen 1 l). Nach kurzer Trockenzeit Beeren in mit Küchenkrepp ausgelegten Behältern verschließen. So halten sich die empfindlichen Früchte wesentlich länger.
  • Eier perfekt zubereiten: Selbst eingestochene Eier verlieren manchmal Eiweiß im Kochwasser. Ein Esslöffel Essig verhindert das kleine Missgeschick am frühen Morgen.
  • Bei selbst gefärbten Ostereiern sorgen ein bis zwei Esslöffel Essig im Topf für Leuchtkraft und fixieren die Farbe gleichzeitig.

Klassische Vinaigrette-Rezepte mit Essig

Essig gehört in jede Vinaigrette. Die Vielfalt der Essigsorten lädt zu verschiedensten Rezepten ein.

Ist Essig vegan?

Essig an sich ist vegan, aber Hersteller setzen bei vielen Produkten Gelatine-Filter zur Klärung der Flüssigkeit ein. Dieselbe Technik wendet man auch bei Wein und Saft oft an. Dabei muss der Einsatz der Gelatine nicht auf dem Etikett gekennzeichnet werden.

Klarer Branntwein- oder Tafelessig bedarf keiner Filterung und ist vegan. Wein- und Obstessig klären Hersteller teilweise mit Gelatinefilter. Naturtrüber Apfelsaft ist ungefiltert und auf jeden Fall vegan. Da es zahlreiche Mischprodukte aus Branntwein-, Obst- und Fruchtessig gibt, solltest du immer einen Blick auf das Etikett werfen. 

Wer sicher gehen möchte, ob es sich bei Mischprodukten, Wein- oder Obstessig um ein veganes Produkt handelt, sollte sich direkt beim Hersteller oder im Fachhandel erkundigen.

Essig für die Gesundheit

Rechte Hand tropft Essigtinktur auf linke Hand

Schon die alten Griechen nutzten Essig als Heilmittel. Im Mittelalter verwendeten Klöster Essigessenz als Desinfektionsmittel. Zu Pestzeiten rieb man die erkrankten Körper damit ein, um zur Heilung beizutragen. In Asien gilt Essig auch heute noch als Heilmittel.

Aktuell gilt vor allem Apfelessig als gesund. Er besitzt Vitamine Mineralstoffe und Pektin. Richtig dosiert können sich seine Inhaltsstoffe positiv auf den Säure-Basen-Haushalt und den Stoffwechsel auswirken. So kann seine Einnahme den Körper bei Diäten unterstützen. Auf die Haut hat er eine straffende Wirkung.

Neugierig? Du kannst bei uns im Online-Shop hochwertigen Apfelessig kaufen.

Wichtig: Für gesundheitliche Anwendungen Essig immer vorsichtig verwenden. Bei zu hoher Dosierung wirkt seine Säure innerlich und äußerlich ätzend und kann zu gefährlichen Schäden führen!

Hilft Essig gegen Fieber und Erkältung?

Kalte Essigumschläge senken Fieber und unterstützen die Heilung von Prellungen oder Verstauchung. Bei Schnupfen hilft Inhalieren mit heißem Essig. Dabei Empfehlungen zur Anwendung beachten, da sonst Verätzung der Atemwege droht! Die Dämpfe töten sogar Bakterien ab. Mundspülungen mit Essig wirken Parodontose, Zahnfleisch- und Halsentzündungen entgegen. 

Gurgeln mit verdünntem Apfelessig kann auch bei Halsschmerzen helfen und die Entzündung eindämmen. Apfelessig soll auch bei Sodbrennen helfen. Dazu einfach ein Glas Apfelsaft mit einem Teelöffel Apfelessig trinken und kurz warten. Einreibungen oder Massagen mit Essig können bei Rheuma und Gicht Schmerzen lindern.

Bei Pilzinfektionen und Warzen kann die Behandlung mit Apfelessig helfen. Die betroffenen Stellen am besten dreimal täglich verdünnt mit Apfelessig-Wasser bestreichen.

Essig trinken

Glas mit Apfelessig-Drink und rosa Strohhalm neben ganzen Äpfeln

Man kann Obstessig verdünnt in Wasser, Limonade oder alkoholischen Drinks auch trinken. Speziellen Trinkessig reichen Sterneköche sogar als Aperitif, da er den Appetit anreget und das Essen bekömmlicher macht. Einem Obstessig schreiben Naturkunde und Volksmedizin ganz besondere Wirkung zu. Das tägliche Trinken von Apfelessig soll einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit haben. In unserem Ratgeber Apfelessig trinken erfährst du mehr.

Darf ich Essig in der Schwangerschaft trinken?

Essig kann je nach Herstellung noch einen Restalkoholgehalt besitzen, der zwischen 0,5 und 1,5 % variiert. Hersteller müssen Produkte erst ab einem Gehalt von 1,2 % Vol. auszeichnen. Essigsorten mit Spuren von Alkohol sind bei normalem Verzehr in Salaten, Saucen & Co. für Schwangere unbedenklich. 

Wer unsicher ist, kann auf Essig in der Schwangerschaft verzichten und als Säure-Ersatz frischen Zitronensaft einsetzen. Schwangere sollten auf das Trinken von Apfelessig und Apfelessig-Diäten verzichten, da die höhere Säure-Konzentration möglicherweise Nebenwirkungen auslösen kann.

Essig in der Kosmetik

Ausgestreckte Hand vor warmen, weißem Hintergrund.

Essig ist ein vielseitiges und altbewährtes Hausmittel in der Kosmetik und Körperpflege. Insbesondere verwendet man Apfelessig für kosmetische Zwecke. Er soll auf die Haut eine straffende Wirkung haben und langfristig angewendet einen jugendlichen Teint verleihen. Für ein Gesichtswasser musst du Apfelessig im Verhältnis 1:1 verdünnen, da die Säure sonst gegenteilig wirkt und deine Haut reizen kann. 

Apfelessig kann bei regelmäßiger Anwendung Entzündungen vorbeugen und bei fettiger Haut helfen. Auch nach der Rasur mildert selbst hergestelltes Apfelessig-Wasser Entzündungen der Haut.

Bäder mit Essig wirken durchblutungsfördernd. Für ein Vollbad reichen 200 ml aus. Apfelessig soll auch bei dieser Anwendung die Haut straffen.

Tipp: Bei starkem Sonnenbrand wirkt eine Essig-Wasser-Mischung Im Verhältnis 1:3 Wunder. Einfach abends vorsichtig auftupfen. Am nächsten Tag ist die Haut erholt.

Natürliches Deodorant und haltbarer Nagellack

Verdünnter Apfelessig soll Schweißgeruch mindern und wie ein natürliches Deo wirken. Dazu den Obstessig einfach im Verhältnis von 10:1 mit Wasser verdünnen und mit einem Zerstäuber auftragen. Ein Fußbad mit Apfelessig kann auch bei Schweißfüßen helfen.

Essig-Wasser im Verhältnis 1:1 kann auch die Haltbarkeit von Nagellack verlängern. Einfach die Fingerkuppen fünf Minuten darin baden. So öffnen sich die Poren der Nägel und der Nagellack dringt tiefer ein.

Weiche Haare mit Apfelessig

Apfelessig macht die Haare weich. Du kannst einen Teelöffel Apfelessig einfach in eine alte Shampoo-Flasche geben und mit Wasser mischen. Nach der Haarwäsche auftragen, kurz einwirken lassen und wieder ausspülen.

Die Anwendung mit Essig soll sogar bei Kopf-Läusen helfen. Auf keinen Fall solltest du Essigessenz, auch nicht in verdünnter Form für die Behandlung der Schädlinge anwenden. Die Säure ist viel zu scharf und kann Augen und Kopfhaut verätzen.

Weitere Kosmetik Tipps mit Essig

In unserem Ratgeber findest du weitere Tipps, wie du teure Produkte mit Hilfe von Essig ersetzen kannst:

Essig für Haushalt & Co.

Essig tötet durch seinen hohen Säuregehalt Bakterien effektiv ab. Im Haushalt ist er ein bewährtes Mittel gegen Keime und Bakterien. Küchengeräte, Kühlschrank, Badezimmer und Böden kann man mit Tafelessig oder verdünnter Essigessenz günstig und umweltfreundlich reinigen und entkaltken. Er löst auch Kalk z.B aus dem Wasserkocher. Einfach einen Schuss Essig ins Wasser, aufkochen und dann abgießen. 

Weiche Wäsche mit Essig

Weiche rot-weiß gestreifte Küchenhandtücher auf einem ordentlichen Stapel

Essig kann deinen Weichspüler ersetzen, da er Kalkablagerungen aus dem Gewebe löst. Du kannst einfach einen Schuss Essig ins Weichspülfach oder direkt in die Waschtrommel geben. Bei Bedarf kannst du Kleidung vor dem Waschen auch in Essig-Wasser mit einer Mischung von 1:4 eine halbe Stunde einweichen. So kannst du bei Bedarf Unterwäsche, Socken oder Stoffwindeln desinfizieren

Küchenhygiene mit Essig

Für die wöchentliche Küchenhygiene eignet Essig-Wasser hervorragend für die Säuberung von Kühlschrank, Mikrowelle, Brotkasten und andere Behälter. So beugst du effizient Schimmelbildung vor und vermeidest unangenehme Gerüche. Du kannst auch Schneidebretter mit etwas Tafelessig abreiben, um Keimbildung zu verhindern.

Essig neutralisiert Gerüche. Bei unliebsamen Duft im Kühlschrank kannst du einfach ein Schälchen Essig ins Fach stellen. Nach dem Kochen kannst du z.B. auch Knoblauchgeruch an den Fingern durch das Einreiben mit Essig entfernen.

Essig nicht in die Rohre!

Aus Apfelessig und Spiritus kannst du einen effektiven Fensterreiniger selbst herstellen. Oder du stellst aus gesammelten Zitrus- oder Zitronenschalen einen natürlichen Essigreiniger selbst her. Auch Bad und Böden kannst du mit dem alten Hausmittel effektiv säubern. Zur Abflussreinigung solltest du Essig lieber nicht einsetzen, da seine Säure genau wie die gängigen Chemiereiniger die Rohre angreifen kann.

Im Sommer kannst du lästige Fruchtfliegen mit einer Schale Apfelessig und einem Spritzer Spülmittel vertreiben bzw. einfangen.

Gut zu wissen: Für die Verwendung im Haushalt solltest du nur auf günstigen Tafelessig oder verdünnte Essigessenz zurückgreifen. Gärungsessig ist für Putz Zwecke viel zu hochwertig. Essigessenz kann Haut und Atemwege stark verätzen. Du darfst die hochprozentige Säure auch im Haushalt nur stark verdünnt anwenden!

Zusammensetzung und Herstellung von Essig

Woraus besteht Essig?

Essig besteht chemisch gesehen aus Ethansäure ( = Essigsäure) und Wasser.

Die Moleküle der organischen Säure besitzen zwei Kohlenstoffatome in Einfach-Verbindung. Essig entsteht, wenn Essigsäurebakterien in Verbindung mit Wärme und Sauerstoff Alkohol in Essig umwandeln. 

Im Vergleich zu anderen natürlichen Säuren ist Essigsäure vergleichsweise mild. Wasserfreie Essigsäure nennt man auch Eisessig. Ab 17 Grad erstarrt sie zu eisähnlichen Kristallen.

Der Säureanteil von Essig

Im Haushalt variiert der Säureanteil von Essig je nach Produkt. Tafelessig besitzt einen Säureanteil von 5 Prozent, während der Anteil von Essigessenz bei max. 25 Prozent liegt.

Generell kann man mit natürlicher Essigsäuregärung einen Säuregehalt von 15,5 Prozent erreichen. Danach stellen die Bakterien ihre Arbeit ein oder sterben ab. Nur mit speziellen technischen Verfahren erreichen Hersteller einen höheren Säuregehalt.

Wein- und Obstessig enthalten im Gegensatz zu Branntweinessig Vitamine, Mineralstoffe und Zucker, die aus den vergorenen Früchten stammen. Der ph-Wert von Essig liegt zwischen 2,1 bis 2,5. 

Wie viel Alkohol ist in Essig enthalten?

Natürlich hergestellter Essig kann einen Restgehalt an Alkohol zwischen 0,2 bis 1,5 Prozent besitzen.

Zur Herstellung benötigt man als Grundlage eine alkoholhaltige Flüssigkeit, die die Essigsäurebakterien fermentiert. Dabei kann im Endprodukt genau wie bei Saft noch ein geringer Anteil an Alkohol vorhanden bleiben. Einen Alkoholgehalt bis zu 1,2 Prozent müssen Hersteller nicht kennzeichnen.

Die natürliche Essigherstellung durchläuft einen Gärprozess. Dabei fermentieren spezielle Bakterien eine alkoholhaltige Flüssigkeit wie Wein, Obstwein oder Most. Frisches Obst oder Saft versetzt man mit Hefe. Sie verwandelt den Fruchtzucker in Alkohol. Auch Malzsud und Honig-Lösungen dienen als Basis zur Essigherstellung.

Essig natürlich herstellen – 3 Verfahren

Bei der Essiggärung gibt es grundsätzlich drei Verfahren:

  • Klassisch ist das Oberflächenverfahren. Dabei füllt man die alkoholhaltige Flüssigkeit in große Behälter und lässt sie durch die Zugabe der Essigsäurebakterien in Ruhe gären. Die Umwandlung in Essig dauert mehrere Wochen. Da junger Essig beißend scharf schmeckt wird er in der Regel noch gelagert. So verliert er die Schärfe und sein Aroma reift voll aus
  • Schneller ist das neuere Fesselverfahren. Dabei lagert die Flüssigkeit im unteren Bereich eines speziellen Behälters. Auf einem Rost befinden sich Buchenholzspäne, die man mit Essigbakterien versetzt. Kontinuierlich berieselt man die Späne mit der Flüssigkeit. So wandelt sich die Flüssigkeit nach und nach in Säure um. 
  • Bei dem dritten und jüngsten Submersverfahren befinden sich die Essigsäurebakterien direkt in der Flüssigkeit. Nacheinander führt man Sauerstoff zu, um den Gärprozess gezielt zu steuern. Grundsätzlich beträgt der Säureanteil bei Essig 5%.

Gut zu wissen: Seit 1972 regelt eine deutsche Verordnung die Definition von Essig. Er muss mindestens 5% aber höchstens 15, 5% Essigsäure enthalten. Ab einem Säuregehalt von 15,5% bis 25% handelt es sich um Essigessenz. Normaler Haushaltsessig besitzt meist einen Säuregehalt zwischen 5 bis 6%.

Was ist eine Essigmutter?

Die Essigmutter ist eine Ansammlung von Essigsäurebakterien in Form einer geleeartigen Masse.

Bei dem Oberflächenverfahren zur Essigherstellung impft man die alkoholhaltige Flüssigkeit mit einer Essigmutter, um den Gärprozess in Gang zu setzen. Naturbelassener Essig kann insbesondere durch Wärmeeinwirkung eine Essigmutter bilden.

Gesundheitlich ist die Ansammlung der Bakterien absolut unbedenklich. Wer die Fäden ziehende Masse aus optischen Gründen entfernen möchte, kann den Essig einfach sieben. 

Synthetische Essig-Herstellung

Essig entsteht nicht nur aus natürlichen Gärungsprozessen. Die Industrie erzeugt Essigsäure auch synthetisch aus Acetylen. Erzeuger müssen sie mit Wasser verdünnen. Essig aus synthetischer Herstellung besitzt kein Aroma, sondern schmeckt nur sauer und scharf. Bei minderwertigen Essigsorten mischt man oft günstige Essigessenz mit Teilen von Gärungsessig und auch Aroma- und Zusatzstoffen. Ein Blick auf das Etikett hilft weiter: Je kürzer die Zutatenliste, desto hochwertiger das Produkt.

Wichtig: Bei der Bezeichnung Essig handelt es sich immer um biologisch gewonnenen Essig. Bei der Bezeichnung “Essig aus Essigsäure “oder “Essig aus Essigessenz” handelt es sich immer um eine synthetische hergestellte Variante.

Wie kann ich Obstessig selber machen?

Apfelscheiben in einem Glas Essig

Obstessig kannst du in den verschiedenen Varianten mit wenigen Zutaten selber machen. So erhältst du beste Qualität und natürlich intensiven Geschmack. Dabei kommt zur Herstellung von Obstesssig grundsätzlich jede Frucht in Frage. Eine Ausnahme bilden Zitrusfrüchte. Sie vertragen sich aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht mit den Essigsäurebakterien.

Reife Früchte für vollen Fruchtgeschmack

Das Obst für deinen selbstgemachten Essig sollte vollreif sein. Die Essigsäure löst ihr kräftiges Fruchtaroma und aromatisiert den späteren Essig. Nur durch hochwertige Rohstoffe entsteht ein guter Obstessig. Balsamessig verfügt je nach Sorte schon über eigene Fruchtaromen. Daher eignet sich zur Herstellung von Fruchtessig ein klassischer Balsamico aus weißen oder roten Trauben am besten. 

Apfelessig kannst du auf der Basis von Apfelsaft, Apfelwein oder direkt aus Äpfeln und Zucker erzeugen.

Kirschen, Beerenfrüchte, Erdbeeren, Pflaumen, Mirabellen und andere Früchte legt man je nach Fruchtsorte in Weinessig oder Balsamessig ein. Roter Weinessig besitzt herbe, kräftige und würzige Noten, während Weißer Weinessig milder und feinsäuerlich schmeckt. 

Weißer Weinessig eignet sich hervorragend als Grundlage für einen selbst gemachten Himbeeressig.

Haltbarkeit und Lagerung

Hände halten Glas mit Gemüse in Essig

Wie lagere ich Essig am Besten?

Essig solltest du gut verschlossen und kühl aufbewahren. So hält er sich über mehrere Jahre.

In geöffnetem Zustand ist er über Monate haltbar. Grundsätzlich hält sich Branntweinessig aufgrund seines hohen Säuregehalts am längsten. Da Obstessig und Balsamessig viel Zucker besitzen, halten sie sich in geöffnetem Zustand nicht ganz so lange.

Naturbelassener Essig wurde nicht erhitzt, d.h. pasteurisiert. Die Essigsäurebakterien leben in ihm weiter und können sich nach einiger Zeit vermehren. Sie bilden dann eine geleeartige Masse, die man als Essigmutter bezeichnet. Gesundheitlich ist sie absolut unbedenklich. Wer die Essigmutter aus optischen Gründen entfernen möchte, kann den Essig einfach sieben. 

Temperaturen über 25 Grad fördern die Vermehrung der Bakterien. Bei Kontakt mit Sauerstoff oder bei zuviel Wärme kann Essig auch schimmeln. Oft besitzt er dann einen muffigen Geruch. Er ist dann nicht mehr genießbar und muss entsorgt werden. 

Wie lange ist Essig haltbar?

Bei richtiger Lagerung ist Essig nahezu unbegrenzt haltbar. In geöffnetem Zustand hält er sich über mehrere Monate.

Grundsätzlich besitzen Lebensmittel, die sich länger als drei Jahre halten, kein Mindesthaltbarkeitsdatum. So entfällt die Angabe auch für Essig. Menschen konservieren mit Essigen seit Jahrtausenden ihre Lebensmittel.

Mit der Zeit verfärbt sich junger roter Essig bräunlich und auch das Grün in frischem weißen Essig dunkelt nach. Die Veränderung der Farbe ist ein Zeichen für die Naturbelassenheit des Essigs. Minderwertige Essigsorten besitzen oft Zuckercoleur als Farbstoff, um auf Dauer eine gleichmäßige Farbigkeit zu gewährleisten.

Kurze Essig-Geschichte

Essig kennen die Menschen schon seit Jahrtausenden. Im alten Orient nutzte man seine Wirkung wahrscheinlich bereits vor 10.000 Jahren. Schon die alten Babylonier stellten aus Saft und Honig der Dattelpalme Essig her. Im alten Ägypten, im Antiken Griechenland und Römischen Reich baute man Wein professionell an. In dem Zusammenhang entstand Essig oft als natürliches Nebenprodukt. In Amphoren aufbewahrt betrieben Menschen einen regen Essighandel. 

Florierender Essighandel in Orléans

Im hohen Mittelalter erzeugte man Essig oft im eigenen Haushalt selbst. Obst, Gemüse und Fleisch konservierte man mit der säurehaltigen Flüssigkeit. Menschen nutzten ihn auch zu Heilzwecken und setzten ihn unter anderem zur Heilung und Desinfektion von Wunden ein. In Kombination mit Kräutern entwickelten Mediziner und Klöster medizinische Tinkturen.

Im 14. Jahrhundert entwickelte sich in Frankreich ein florierender Essighandel in Orléans. Erst im 18. Jahrhundert klärte man den Prozess der Essigbildung chemisch. Wissenschaftler stellten fest: Die Bildung der Essigsäure ist ein oxidativer Prozess von Mikroorganismen. 

Fun-Fact: Im 19. Jahrhundert war Essig in Verbindung mit Wasser ein beliebter Durstlöscher. Wer es sich leisten konnte, verfeinerte das Getränk mit einer Prise Natron.