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Genusswelt

Süßer Blütenzauber – Kräftiger Sommerhonig

Süßer Blütenzauber – Kräftiger Sommerhonig

In satter Farbenpracht blühen Lavendel, Kornblume, Rotklee und Bärenklau Mitte Juli. Honigbienen sind fleißig unterwegs und sammeln Nektar und Pollen ein. Imker gewinnen aus dem Ertrag der Bienen aromatischen Sommerblütenhonig.

Aromatischer Sommerblütenhonig

Mitte Juli ist Hochbetrieb im Bienenstock. Die kleinen Arbeiterinnen schwärmen ein und aus, um Nektar und Pollen der Sommerblüte einzulagern. Neben Pflanzen wie Rotklee, Bärenklau, Lavendel und Kornblume blühen zahlreiche Kräuter wie Giersch oder Thymian.

Die Honigernte des Sommerblütenhonigs beginnt in der Regel Mitte Juli. Der genaue Zeitpunkt ist von der aktuellen Wetterlage abhängig. Sommerblütenhonig schmeckt kräftig blumig und intensiver als Blütenhonig aus dem Frühjahr. Seine Farbe ist dunkelgelb bis hellbraun. 

Lieblich und würzig – Lavendel- und Thymianhonig

Der Erntezeitpunkt von sortenreinem Sommerhonig wie Lavendel oder Thymian hängt von der genauen Blütezeit ihrer Pflanze ab. Imker müssen den Standort ihrer Bienenkästen beobachten und den Honig rechtzeitig ernten, damit die Bienen möglichst keinen anderen Blütennektar einsammeln.

Lavendelblütenhonig weist nicht den typischen Lavendelgeschmack auf, sondern schmeckt lieblich-süß und aromatisch. Seine helle Farbe changiert von Gelb bis Orange. Südfrankreich ist für seine typischen Lavendelfelder und Lavendelhonig bekannt.

Thymianhonig stammt oft aus Griechenland, da es das perfekte Klima für die Kräuterpflanze bietet. Aromatisch intensiv weist er neben deutlicher Frucht- eine leichte Malznote auf. Seine Farbe variiert von Dunkelgelb bis Orange.

Herbsüßer Edelkastanienhonig

Edelkastanienhonig ist ein besonders seltener Sommerhonig. In Deutschland gibt es nur wenige Gebiete mit Edelkastanien. Dazu gehören Gebiete mit wärmerem Klima wie der Taunus, die Bergstraße oder das Rheingau. Die Bäume blühen von Anfang Juni bis Mitte Juli. Dabei sammeln die  Bienen nicht nur den Nektar der Blüten ein, sondern auch den sogenannten Honigtau. Blattläuse fressen den Pflanzensaft der Baumblätter und scheiden ihn als süße Flüssigkeit wieder aus. 

Edelkastanienhonig besitzt einen kräftig würzigen Geschmack mit herben und leicht bitteren Noten. Durch seinen hohen Gehalt an Fruchtzucker ist er flüssig in der Konsistenz und kristallisiert nur sehr langsam aus. So kannst du ihn für den einfachen Gebrauch vielfältig in der Küche einsetzen. Seine hell- bis dunkelbraune Farbe besitzt oft einen rötlichen Schimmer. 

Hochwertiger Sommerblütenhonig enthält wenig Wasser

Für die Ernte muss ein Honig ausreichend reifen. Bei der Weitergabe des Nektars im Bienenstock fermentieren die Bienen ihn durch Enzyme im Speichel. Je öfter die Arbeiterinnen den Nektar umlagern, desto mehr Enzyme enthält er. Sie beeinflussen der Reifeprozess des Honigs.

Nahaufnahme wie Bienen in den Bienenstock fliegen
Bienen dürfen bei intensiver Blüte die Waben nicht zu früh verdeckeln

Die Dicke der Waben entscheidet über die Trocknungsdauer des Honigs. Je dünner ihre Wand desto schneller kann das Wasser aus dem Nektar verdunsten. Bei intensiver Blüte müssen die Imker darauf achten, dass die Bienen den schnell gesammelten Nektar nicht zu früh verdeckeln. Er bleibt dann feucht und kann nicht ausreichend reifen. Bienenvölker, die in der Sonne stehen, produzieren einen flüssigeren Honig als im Schatten.

Nach offiziellen Richtlinien darf man einen Honig erst ernten, wenn er nur noch 20 Prozent Wasser besitzt.  Ansonsten kann der Honig durch den hohen Feuchtigkeitsgehalt gären und schlecht werden. Der Deutsche Imkerbund empfiehlt zur Qualitätssteigerung einen Wassergehalt von 18 Prozent, an dem sich regionale Imker in Deutschland in der Regel orientieren. 

Bei zähflüssiger Konsistenz ist der Honig reif

Bevor die Ernte ansteht, drückt der Imker die Waben vorsichtig ein. Fließt der Honig zähflüssig und nicht wässrig heraus, ist er reif. Die Bienen vertreibt man klassisch durch Räuchern aus dem Stock oder nutzt eine sogenannte Bienenflucht. Sie verhindert als Vorbau das Eindringen der Bienen in den Honigraum. Einige Imker entnehmen die Holzrahmen mit den Waben, die sogenannten Zargen, und fegen sie mit einem Handbesen ab.

Imker im weißen Schutzanzug entnimmt Honigrahmen aus einem Bienenkasten und räuchert dabei die Bienen aus
Imker räuchern den Stock aus, um vor der Ernte die Bienen aus den Honigraum zu vertreiben

Nach Entnahme der Zargen öffnet der Imker die Wabendeckel mit einer speziellen Gabel. In einer Zentrifuge wird der Honig stockwarm, aber ohne weitere Erhitzung aus den Waben geschlagen. D.h. die Honiggewinnung beim regionalen Imker ist immer kaltgeschleudert. Nur die Industrie erhitzt in Massen gewonnenen Honig zur leichteren Verarbeitung, da er so länger flüssig bleibt und nicht kristallisiert.

Regionale Imker verzichten auf eine Filterung

Regionale Imker sieben Honig anschließend und verzichten in jedem Fall auf die Filterung. Sie entzieht dem Naturprodukt Kristallisationskeime, wertvollen Pollen und Eiweiß. Je nach Sorte erfolgt die Rührung des Honigs, um ihm eine cremige Konsistenz zu verleihen. Anstatt den Honig wie die Industrie durch Hitze zu verflüssigen, werden die Honigkristalle dabei mechanisch zerschlagen. So bleiben seine Qualitätseigenschaften erhalten.

Zur Feststellung der Güte kann man auch den sogenannten Invertase-Wert heranziehen. Er misst die Aktivität der Enzyme im Honig und sollte laut Deutschem Imkerbund bei 60 und bei besonders hoher Qualität bei 85 Prozent liegen. Ein hochwertiger Honig kann aber auch deutlich über diesen Werten liegen.

Mehr über Honig und die verschiedenen Honigsorten, erfährst du in unserem Honig-Ratgeber