• Ausgewählte Lebensmittel regionaler Produzenten
  • 1-3 Tage Lieferzeit*
  • Gratis-Versand ab 79€*
  • Zertifizierter Bio-Händler
Ratgeber

Salbei

Salbei

Salbei ist ein ganz besonderes Küchenkraut. Der fein-würzige Geschmack schmeckt hervorragend zu Pasta, Gnocchi & Co und veredelt Fleischgerichte auf vorzügliche Weise. Wer einen eigenen Garten hat, kann das mediterrane Kraut selbst als Gewürz oder zu Salbeitee trocknen. Unser Ratgeber erklärt, was du bei Pflanzenpflege und Ernte beachten solltest. Und natürlich geben wir Tipps für die Verwendung in der Küche und leckeres Foodpairing.

Steckbrief und schnelle Fakten

Wissenschaftlicher NameSalvia officinalis
FamilieLippenblütler 
Weitere NamenEchter Salbei, Küchensalbei, Salver, Königssalbei
UrsprungMittelmeerraum
Verwendete TeileBlätter, Blüten
BlütezeitMai bis Juli
Blütenfarbeviolett
Wuchshöhe40 bis 80 cm
AlterMehrjährige Pflanze
StandortSonnig, trocken und durchlässiger Boden

Was ist Salbei?

Salbei (lat. salvia) ist eine Pflanzengattung, die aus dem mediterranen Raum und Nordafrika stammt. Zugehörig zur Familie der Lippenblütler beinhaltet die Gattung über 100 Arten. 

In Deutschland spielt in erster Linie der sogenannte Echte Salbei eine Rolle. Für gewöhnlich bezeichnet man ihn einfach als Salbei bzw. als Garten- oder Küchensalbei

Das lateinische salvus bedeutet gesund und macht deutlich: Die Menschen kennen und nutzen die gesundheitliche Wirkung des Salbei seit tausenden Jahren. 

Welche Salbeiarten gibt es noch?

Neben dem Echten Salbei wächst in unseren Breitengraden der sogenannte Wiesen-Salbei. Seine Blätter sind ebenfalls essbar und kannst du vielfältig in der Küche verwenden.

Weißer Salbei besitzt besonders intensive Duftstoffe und eignet sich nicht für den Verzehr. Bei Ritualen setzt man das Kraut zu Räucherzwecken ein. Daneben ist der sogenannte Hain- oder Steppensalbei in unseren Gärten beheimatet. Die Pflanze ist nicht essbar, bietet aber zur Blütezeit ein tief violette Blütenpracht. 

Welche Inhaltsstoffe enthält Salbei?

Salbei enthält einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, darunter Thujon, Cineol und Kampfer. Daneben besitzt Salbei Gerbstoffe, Flavonoide und weitere sekundäre Pflanzenstoffe.

Durch seinen hohen Anteil an ätherischen Ölen hat Salbei eine entzündungshemmende Wirkung. In der Pflanzenkunde findet das Kraut vielfältige Anwendung zu gesundheitlichen Zwecken. Der Bestandteil Thujon hat bei regelmäßiger oder übermäßiger Dosierung Nebenwirkungen. Daher sollte man Salbei und Salbeitee nur in Maßen und nicht kontinuierlich genießen

Salbei im eigenen Garten richtig pflanzen

Junger Salbei im Topf neben anderen Kräutern

Der Echte Salbei ist ein mehrjähriger Halbstrauch mit stark verzweigtem Wurzelstock. Die krautigen Stängel erreichen eine Höhe zwischen 40 und 80 cm. Die graugrünen, rund 5 cm länglichen Blätter sind behaart und samtig. Das mediterrane Gewächs bevorzugt einen sonnigen und warmen Standort auf kalkhaltigem, magerem und durchlässigem Boden.

Ab Juni bis August blüht die Pflanze violett blau und zieht durch ihre ätherischen Duftstoffe zahlreiche Insekten an.Der immergrüne Salbei ist winterhart, braucht aber in der kalten Jahreszeit einen Frostschutz in Form von Reisig und Tannenzweigen. Balkonpflanzen schützt man großzügig mit Jutesack oder Vlies.

Ab Mitte Februar kannst du Salbei auf der geschützten Fensterbank vorziehen. Im Mai setzt man die kleinen Stecklinge mit einem Abstand von rund 35 cm ins Freiland.

Salbei im Topf pflegen

Salbei im Topf gedeiht am besten mit Kräutererde. Zum Abfluss des Wassers solltest du einen Stein über dem Loch des Blumentopfes legen. Er funktioniert wie eine Drainage und vermeidet Staunässe, auf die Salbei empfindlich reagiert. Nach dem Pflanzen solltest du Salbei durchdringend gießen

Danach bevorzugt das mediterrane Gewächs eine regelmäßige und sparsame Wässerung. Im Frühjahr kannst du Salbei im Freiland und auf dem Balkon einmalig düngen. Salbei-Topfpflanzen sollte man alle ein bis zwei Jahre in einen größeren Topf umpflanzen. 

Schnitt bei Salbei nach Pflanzenalter ausrichten

Ältere Halbsträucher solltest du nach Ende der Frostzeit ab Ende Februar bis Anfang März zurückschneiden. Bei Jungpflanzen stutzt man die Stängel nach der Blütezeit im Sommer. Durch den Schnitt regst du die Neubildung der Triebe und einen buschigen Wuchs des Salbeis an. So bleibt die Pflanze auf Dauer jung und gesund

Wer eine ungesteuerte Vermehrung des Salbeis verhindern möchte, sollte die braunen Blüten der Pflanze abknipsen und einsammeln. 

Salbei mit eigenen Stecklingen vermehren

Du kannst Salbei aus dem eigenen Garten selbst vermehren. Einfach zwischen Ende April und Anfang Juni Stecklinge von dem Halbstrauch mit drei bis vier Blattpaaren abschneiden

Bis auf das erste Blattpaar alle Blätter entfernen und Stängel unter dem letzten Blattknoten scharf anschneiden. Die verbliebenen Blätter um die Hälfte kürzen und je drei Stecklinge mit Anzuchterde in einen Topf setzen. Dabei sollte der untere Blattknoten gut mit Erde bedeckt sein. Kräftig angießen und für guten Ablauf sorgen, da Staunässe Fäulnis begünstigt.

Gut zu wissen: Braune Blätter verweisen bei Salbei auf Schädlinge wie Zikaden oder Spinnmilben. Bei Befall sollte man die Pflanze zurückschneiden und mit einem biologischen Pflanzenmittel bekämpfen. 

Weißer Belag deutet in der Regel auf Mehltau hin. Zur Bekämpfung solltest du ebenfalls befallene Blätter entfernen und die Pflanze mehrmals pro Woche mit Milch besprühen. Dabei ist ein Mischverhältnis von 1:8 (Vollmilch : Wasser) optimal. Einfach in eine Sprühflasche füllen und die Blätter regelmäßig benetzen.

Wie ernte und trockne ich Salbei am besten?

Für den direkten Gebrauch in der Küche, kannst die Blätter des mediterranen Krauts bis in den Herbst hinein ernten. Auch die violetten Blüten sind essbar und eine tolle Dekoration für Salate, und Gemüsegerichte.

Wer Salbei als Gewürz oder zu Tee trocknen möchte, sollte die Blätter vor der Blüte zwischen Juni und August pflücken. Dann enthält die Pflanze am meisten Inhalts- und Aromastoffe bevor sie in Samen und Pollen abwandern.

Auch Sonne und Tageszeit wirken sich auf den Gehalt der Pflanzenstoffe aus. Bis zum Mittag wandern die Nährstoffe beeinflusst von der Lichtstärke vom Wurzelballen in die Blätter bevor sie wieder verdunsten. D.h. für das volle Kräuteraroma solltest du Salbei an einem sonnigen Tag vor 12 Uhr ernten. Dabei kannst du je nach Vorliebe oder Trocknungsverfahren einzelne Salbeiblätter oder ganze Triebe pflücken bzw. schneiden.

Salbei natürlich trocknen

Getrocknete Salbei-Bündel liegen mit bunten Fäden zusammengewickelt auf einem Holztisch

Eine natürliche Trocknung erhält das Aroma des Salbeis vollständig. Nach der Ernte solltest du die Blätter und Triebe auf keinen Fall waschen. Dreck und Staub lässt sich einfach durch Schütteln und Abstreifen entfernen. Anschließend kannst du die Salbeistängel in kleinen Bündeln mit Faden oder Gummi zusammenfassen und kopfüber an einem geschützten Ort aufhängen. 

Am besten eignen sich zugige Dachböden, Gewächs-oder Gartenhäuser. Bei guten Bedingungen ist der Salbei nach rund zehn Tagen trocken. Zur Aufbewahrung die Blätter von den Trieben entfernen und in einer lichtgeschützten Dose lagern.

Salbei in Ofen und Dörrautomat trocknen

Du kannst Salbei bei rund 30 Grad sechs Stunden im Ofen trocknen. Dafür die Blätter von den Trieben zupfen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Dabei sollte die Ofentür einen Spalt breit offen stehen, so dass die Feuchtigkeit besser entweichen kann. 

Während des Trocknungsvorgangs die Salbeiblätter immer wieder drehen. Lassen sich die getrockneten Blätter mühelos mit den Fingern zerbröseln, ist die Trocknung im Ofen ausreichend abgeschlossen.

Im Dörrautomaten brauchen die Blätter bei 30 Grad zur Trocknung rund acht Stunden. Dabei die Blätter mehrmals wenden und anschließend in luftdichter Dose bzw. lichtgeschütztem Glas aufbewahren.

Verwendung in der Küche

Nudeln mit Pilzen, Parmesan und Salbeiblättern

Foodpairing

  • Pasta & Gnocchi
  • Lamm- und Kalbfleisch
  • Fisch, insbesondere Aal und Matjes
  • Polenta
  • Käseknödel / Nocken
  • Kürbis
  • Kichererbsen
  • Weiße Bohnen

Wie schmeckt Salbei?

Salbei hat einen würzig, angenehm bitteren Geschmack und erinnert an Kampfer.  Daneben besitzt das ätherische Kraut eine feine Schärfe. In Verbindung mit Butter und Fett intensivieren sich seine Aromen. 

Die richtige Zubereitung

Salbei hat eine starke Würzkraft und solltest du wohl dosiert verwenden. In getrockneter Form verstärkt sich sein Aroma zusätzlich. Daher das Gewürz noch sparsamer zum Würzen einsetzen.

Was kann ich mit frischem Salbei machen?

Frische Salbeiblätter kannst du in eine Pfanne mit heißer Butter geben, um Pasta und Gnocchis kurz darin zu schwenken. Durch das Fett intensiviert sich der Salbei-Geschmack auf vortreffliche Weisen. Salbeiblätter sollte man aber nicht zu lange mitgaren, denn bei zu viel Hitze entwickelt das Kraut Bitterstoffe. 

Welche Gerichte würzt man mit Salbei?

Saltimbocca ist eine bekannte italienische Spezialität, bei der man Kalbsschnitzel mit Schinken und Salbei kombiniert. Das mediterrane Kräuteraroma passt ausgezeichnet zu Kräuterbutter, Weißen Bohnen mit Tomaten und Kichererbsen Pfanne mit cremigem Ei. Du kannst Pasta, Gnocchi & Co. in Salbeibutter schenken oder ein Salbei Pesto mit Walnüssen zubereiten.

Wer seine Gäste mit einem ganz besonderen Snack überraschen möchte, sollte Salbeiblätter frittieren oder in Teig ausbacken. Für den Winter kannst du Kräuterbonbons und Salbeisirup aus den frischen Salbeiblättern selbst herstellen.

Welche Gewürze harmonieren mit Salbei?

Salbei harmoniert ausgezeichnet mit den mediterranen Klassikern Basilikum, Oregano, Rosmarin, Estragon und Thymian. Daneben passt der würzig-bittere Geschmack hervorragend zu Knoblauch, Petersilie, Bohnenkraut, Koriander und Lorbeerblättern. Du kannst den ätherischen Geschmack auch bestens mit Anis, Kardamom, Muskat, Sternanis und Wacholderbeere kombinieren.

Rezepte mit Salbei bei Leni & Hans

Haltbarkeit und Lagerung 

Frische Salbeitriebe kannst du eingewickelt in einem feuchten Küchentuch bis zu zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Getrockneter Salbei hält sich bei richtiger Lagerung bis zu zwei Jahre. D.h. du solltest das Gewürz möglichst luftdicht in einem dunklen Glas lagern. Kräuter leiden bei Hitze und Feuchtigkeit und gehören fernab von Herd und Ofen in den Schrank.

Du kannst Salbeiblätter frisch nach der Ernte in einer Dose oder einem Schraubglas einfrieren. Dort halten sich Kräuter bis zu einem Jahr. Bei Kontakt mit Sauerstoff verlieren die Pflanzenteile ihr Aroma. Daher solltest du Salbei & Co. möglichst luftdicht einfrieren.

Gesundheitliche Wirkung 

Salbeipflanze vor grauem Hintergrund

Salbei verfügt über besonderer Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend, antiseptisch und antibakteriell wirken. So kann Salbeitee bei Halsschmerzen und Halsentzündung Linderung verschaffen. Inhalationen mit dem Heilkraut können bei Erkältungsbeschwerden helfen. Daneben setzt man seine antiseptische Wirkung bei entzündetem Zahnfleisch und Problemen mit Mund- und Rachenschleimhaut ein. 

Salbei kann bei Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen und leichten Krämpfen lindernde Wirkung entfalten. Man wendet die Pflanzenstoffe neuerdings bei aufsteigenden Wärmewallungen, übernatürlichem Schwitzen und Schweißausbrüchen an. 

Die Antioxidantien des Salbeis können unser Herz-Kreislauf-System stärken und Blutdruck senken. Das mediterrane Kraut soll Nervensystem und Psyche bei nervösen Zuständen ausgleichen und Beruhigung verschaffen. So kann die Einnahme von Salbeitee am Abend den Schlaf fördern

Bei Problemen mit der Haut können Waschungen und Kosmetik mit Salbei, insbesondere Entzündungen und Akne entgegen wirken. Seine Inhaltsstoffe beugen fettiger Haut und vermehrter Talgbildung vor.

Wie viel Salbeitee sollte man täglich zu sich nehmen?

Salbeitee solltest du in geringen Dosen, d.h. maximal drei Tassen am Tag trinken. Dazu einen Teelöffel Salbeikraut mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten abgedeckt ziehen lassen. 

Zum Gurgeln kannst du den Tee konzentrierter herstellen und auf einen Esslöffel Salbei 200 ml kochendes Wasser geben und ebenfalls zehn Minuten ziehen lassen. Bei zu langen Ziehzeiten intensivieren sich die Bitterstoffe. D.h. der Salbeitee wird nicht giftig, sondern nur ungenießbar. 

Gut zu wissen: Grundsätzlich solltest du Salbeitee regelmäßig nicht länger als zwei Wochen trinken. Bei zu langer Einnahme und Überdosierung können Nebenwirkungen wie Herzrasen, Krämpfe, Hitze- und Schwindelgefühle auftreten. Dafür verantwortlich ist der ätherische Inhaltsstoff Thujon.

Darf ich Salbeitee während der Schwangerschaft einnehmen?

Salbei kann frühzeitig Wehen bei erhöhter Dosierung weitere Nebenwirkungen haben. Daher sollten Schwangere grundsätzlich auf Salbei und Salbeitee verzichten. Allerdings unterdrückt Salbei den Milchfluss und kann beim Abstillen unterstützend wirken. Während der Stillzeit solltest du auf Salbeitee verzichten.