Kreuzkümmel (Cumin)

In Küchen des heutigen Syrien wurden 3000/4000 Jahre alte Reste von Kreuzkümmel entdeckt, aber bereits vor fünf Jahrtausenden soll man Überbleibsel von Kreuzkümmel (Curmin) in Pyramiden in Ägypten gefunden haben. Handelsleute aus Arabien brachten das Gewürz im siebten Jahrhundert nach Indien, China, Indonesien, den Iran und Nordafrika. Im sechzehnten Jahrhundert erreichte er auch Amerika. Bei den Römern und Griechen  wurde er als Tischgewürz verwendet. In Georgien und in Afrika verwendet man ihn heute zusammen mit Salz gemischt.

Schon sehr lange spielt er auch eine bedeutende Rolle in Gewürzmischungen.

Anbau und Verarbeitung

Anbauregion

Mittlerweile wird Kreuzkümmel in großem Ausmaß in Indien angebaut. Auch die USA, China, Iran, Palästina, Syrien, und die Türkei sowie der südliche Mittelmeerraum zählen zu den heutigen Anbaugebieten. 

Wann wird Kreuzkümmel geerntet?

Sind die Früchte gelbbraun, etwa nach vier Monaten, beginnt die Ernte. Man trocknet die Pflanzen, anschließend werden sie gedroschen, während die Früchte weiterhin getrocknet werden. 

Die Pflanze

Kreuzkümmel/Cumin ist eine einjährige, krautige Pflanze, die auch bei Trockenheit gedeiht und bis zu etwa 60 cm hoch wird. Aus den Dolden der weißen/rosa Blüten entwickelt sich der Samen bzw. die Früchte. Die Blattstellung der Pflanze ist kreuzförmig, die Frucht erinnert an die des echten Kümmels. Möglicherweise ist dies die Erklärung für seinen Namen.

Was ist der Unterschied zwischen Kreuzkümmel und Kümmel?

Kreuzkümmel/Cumin sowie Kümmel kommen beide aus der Familie der Doldenblütler und sehen sehr ähnlich aus. Zwar sollen sowohl der Kümmel als auch der Kreuzkümmel/Cumin verdauungsfördernd wirken, im Geschmack jedoch unterscheiden sich die beiden Gewürze voneinander. Während Kreuzkümmel eine intensive Schärfe hat, ist der Kümmel als milder zu bezeichnen. Trotz der optischen Ähnlichkeit unterscheiden sich doch die Samen/Früchte in Größe und Farbe. Kreuzkümmelsamen/Früchte sind heller und größer als die des Kümmels. Einen weiteren Unterschied gibt es im Zusammenhang mit anderen Gewürzen. Der Kümmel läßt sich zusammen mit einer Reihe weiterer Gewürze verwenden, der Kreuzkümmel/Cumin vordergründig mit orientalischen. Im Gegensatz zu dem mehr im Orient verwendeten Kreuzkümmel ist der echte Kümmel allgemein bekannter und gebräuchlicher im Europäischen Raum. 

Ist Kreuz- und Schwarzkümmel das Gleiche?

Hierzu ein klares Nein. Der Schwarzkümmel kommt aus einer anderen botanischen Familie, gleicht dem Kreuzkümmel/Cumin nicht und hat keine ähnlichen Geschmacksrichtungen. 

Ist Kreuzkümmel und Kurkuma das Gleiche?

Kreuzkümmel und Kurkuma haben ebenfalls keine Gemeinsamkeiten außer der Tatsache, dass man beide Gewürze als orientalisch bezeichnen kann und sie oft gemeinsam in Gewürzmischungen verwendet werden.

Verwendung von Kreuzkümmel als Gewürz

Kreuzkümmel oder Cumin hat ein sehr ausgeprägtes Aroma und ist gut dosiert und mit Fingerspitzengefühl zu verwenden. Die Früchte bzw. Samen  des Gewürzes können in der Küche im Ganzen oder gemahlen verarbeitet werden. Röstet (die Samen werden angestoßen und trocken geröstet) man diese vor dem Mahlen oder Mörsern in einer Pfanne an, entsteht ein etwas verändertes und kräftigeres Aroma. Einige der entstandenen Verbindungen enthalten Schwefel. 

Bei der Herstellung von Gin wird er häufig als Botanical hinzugefügt.

Wonach schmeckt Kreuzkümmel?

Kreuzkümmel oder Cumin ist sehr intensiv im Geschmack. Er hat eine zitronenartige Frische, süß-bittere Nuancen, auch etwas erdiges oder herbes.  Es kommt auf die jeweilige Zubereitung an, zum Beispiel ob die Frucht gemahlen, gemörsert und/oder geröstet wird. Der Geschmack erinnert auch ein bißchen an Anis.

Er taucht in einer Reihe von Gewürzmischungen auf, unter anderem in BBQ-Rub/Nordamerika, Chaat Masala/Zentralindien, Hawaij/Jemen, Advieh/Iran, Za’atar/Syrien, Dukkah/Ägypten, S-chug/Israel, dem Türkischen Baharat, dem Arabischen Baharat oder im Shandong-Gewürzbeutel/Nordchina.

Zum Mischen eignen sich besonders: Schwarzer Kardamom mit seiner holzigen Note, Anis und Sternanis für Süßholznoten/Eukalyptus, Zimt und Kardamon mit einer süßen Wärme, Schwarzer Pfeffer mit milder Schärfe, Muskatnuss mit seiner Moschusnote, Schwarzkümmel für rauchiges Zwiebel-Senf-Aroma, Ajowan mit starkem Geschmack nach Thymian und Koriander zum Ausgleich von Bitternoten durch seine zitrusartig/blumigen Töne. Kurkuma, Chili, Bockshornklee, Fenchel und Paprika harmonieren ebenfalls mit Kreuzkümmel.

In welchem Land wird Kreuzkümmel oft verwendet?

Besonders häufige Verwendung findet er in Indien, Nordafrika und Mexiko. 

Wie kann man Kreuzkümmel ersetzen?

Der spezielle Kreuzkümmel-Geschmack läßt sich wahrscheinlich nicht wirklich mit einem anderen Gewürz herstellen aber Koriander, Kümmel, Anis, Curry, Chilipulver, Garam Masala könnten dem nahe kommen oder einfach eine passende Alternative sein. Auch eine Kombination von Kümmel und einer Prise Anis ist möglich.

Wie sollte Kreuzkümmel aufbewahrt werden

Um das Kreuzkümmel/Cumin-Aroma zu erhalten und das Gewürz vor dem Verderben zu schützen, ist eine sachgemäße Lagerung nötig. Gewürze sollten grundsätzlich trocken, kühl und lichtgeschützt gelagert werden, möglichst bei gleichbleibender Temperatur. Zu dicht am Herd oder Backofen könnte zu feucht-warm sein und auch im Kühlschrank ist es zu feucht, beides kann Schimmelbildung und das Verderben fördern. Bereits geöffnete Gewürze verderben schneller und auch gemahlen haben sie eine kürzere Haltbarkeit. Um das Aroma zu erhalten, empfiehlt sich zur Aufbewahrung eine Gewürz/Aroma- Dose, in die möglichst direkt nach dem Einkauf das Gewürz hineingegeben und die Dose mit Namen und Haltbarkeitsdatum versehen wird.  Wie auch bei anderen Gewürzen, ist zu beachten, dass es nicht ratsam ist, direkt aus der Dose zu würzen. Wegen der aufsteigenden Feuchtigkeit kann das Gewürz verklumpen und evtl. kann es zu Schimmel in der Dose kommen. Es ist ratsam, einen Teelöffel zum Würzen zu benutzen und den Gewürzbehälter nicht direkt über den aufsteigenden Dampf zu halten. 

Wie gesund ist eigentlich Kreuzkümmel?

In der Naturheilkunde wird der Kreuzkümmel als antibakteriell, krampflösend, tonisierend und milchfördernd beschrieben. Er soll bei der Verdauung helfen und Speisen, die Blähungen verursachen, verträglicher machen. Im Ayurveda verwendet man das Gewürz im Hinblick auf Gedächtnis und Stressanfälligkeit. Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin wird er als Heilmittel angewandt, man bezeichnet ihn dort als wärmend.

Wofür wird Kreuzkümmel noch verwendet?

Der Kreuzkümmel/Cumin wird auch in der Naturheilkunde verwendet. Die Kosmetikindustrie benutzt Kreuzkümmel zur Herstellung von Parfum, ebenso ist er als Bestandteil in Massageöl zu finden.

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