Dill bringt feine Kräuternoten in die Küche und veredelt frisch oder getrocknet Salate und Fischgerichte. Das Gewürz ist der ideale Begleiter in Honig-Senf Sauce und Kräuterquark. Dillsamen eignen sich perfekt zum Würzen von eingelegten Gurken oder zur Zubereitung von Tee. In unserem Ratgeber geben wir dir Tipps, wie man Dill am besten im eigenen Garten pflanzt und schmackhaft in der Küche verwendet.
Schnelle Fakten
Wissenschaftlicher Name | Anethum graveolens |
Familie | Doldenblütler |
Weitere Namen | Dillkraut, Dillich, Dillfenchel Gurkenkraut, Bergkümmel |
Ursprung | Vorderasien, Indien |
Verwendete Teile | Blätter, Stängel, Blüten |
Blütezeit | Juli bis August |
Blütenfarbe | gelb |
Wuchshöhe | 60 bis 100 cm |
Alter | Einjährig |
Standort | Sonnig bis Halbschatten auf feuchtem, mittelschwerem und magerem Boden |
Was ist Dill?
Dill ist eine einjährige Pflanze und gehört zur Familie der Doldenblütler. Frisch und getrocknet dienen Blätter, Stiele und Samen als Gewürz in der Küche. Da das Kraut durch Wärme schnell sein Aroma verliert, eignet es sich in der Regel nur für die kalte Verwendung.
Die Dillpflanze stammt ursprünglich aus Vorderasien. Heute baut man das Kraut auch in den USA, Indien, Pakistan und im südöstlichen Mittelmeerraum an. In Europa gehört Dill zu den meist angebauten Gewürzpflanzen.
Welche Inhaltsstoffe enthält Dill?
Dill enthält ätherische Öle, Cumarine, Flavonoide und Beta-Carotin. Daneben besitzt das Kraut Vitamin C, B-Vitamine, Eisen, Kalzium und Kalium. Die ätherischen Inhaltsstoffe haben eine entkrampfende Wirkung und setzt die Pflanzenheilkunde bei Magen-Darm-Beschwerden ein.
Dill im eigenen Garten pflanzen
Die einjährige Pflanze bevorzugt einen sonnig bis halbschattigen und windgeschützten Standort. Durch die tiefe Pfahlwurzel gedeiht das Kraut gut auf magerem, nährstoffarmem Boden.
Die dünnen, hellgrünen, hohlen Stängel sind leicht gerippt und verzweigen sich kaum. Dill erreicht eine Höhe von 60 bis 100 cm. Von Juli bis August blüht die Pflanze gelb und lockt durch den intensiven Duft zahlreiche Bienen und Insekten an. Ab August bis September reifen die Dillsamen heran.
Dill ist nicht winterhart. Wenn du einige Pflanzen im Herbst mit ihren Dolden stehen lässt, sät er sich von selbst aus. Die Samen überstehen die kalte Jahreszeit und treiben im Frühjahr wieder aus.
Aussaat direkt in die frische Erde
Wer Dill im eigenen Garten anbauen möchte, sollte auf das Vorziehen verzichten. Die Jungpflanzen vertragen das Umsetzen nicht besonders gut. Bei mildem Wetter kannst du die Samen ab April direkt in frisch aufgelockerte Erde breitwürfig oder in Reihen aussäen. Als Lichtkeimer arbeitet man Dillsamen 2 cm tief in die Erde ein. Bei der Pflanzung in Reihen sollte der Abstand rund 25 cm betragen. Nach zwei bis drei Wochen beginnen die ersten Pflänzchen zu keimen.
Gut zu wissen: In Mischkultur mit Gurke, Salat und Kohl gedeiht das Kraut besonders gut. Dill fördert bei Möhre und Pastinake die Keimung und intensiviert ihr Aroma. Die Nähe zu Fenchel und Petersilie sollte man im Garten meiden.
Regelmäßig Wasser – Staunässe vermeiden
Dill braucht regelmäßig ausreichend Wasser und solltest du an heißen Tagen auf jeden Fall feucht halten. Staunässe mag das Kraut allerdings gar nicht.
Wenn du Dill im Topf anpflanzt, solltest du unbedingt einen Stein auf das Loch des Blumentopfes legen und erst dann die Erde einfüllen. Beim Gießen fungiert er als Drainage und leitet überschüssige Wassermengen zuverlässig ab. Das Kraut hat lange Wurzeln und benötigt als Balkon- oder Fensterbank-Pflanze einen tiefen Topf.
Wie ernte und trockne ich Dill am besten?
Bereits nach zwei bis vier Wochen kannst du Dill ab einer Wuchshöhe von 15 cm ernten. Hat das Kraut eine Höhe von 30 cm erreicht, solltest du die Stängel bodennah abschneiden. Bei hohem Bedarf kannst du Dill einfach alle zwei bis drei Wochen bis August aussäen. Daneben treibt die Pflanze durch den regelmäßigen Schnitt immer wieder neu aus. Ab der Blütezeit wandern die Nährstoffe in Pollen und Samen. Du kannst Dill und Blüten weiterhin verzehren, allerdings besitzen sie nicht mehr so viel Aroma.
Zur Trocknung sollte man Dill an einem sonnigen Tag vor der Mittagsstunde ernten. So enthält die Pflanze besonders viele Aromastoffe, bevor sich die ätherischen Öle im Laufe des Tages wieder verflüchtigen.
Lufttrocknung erhält das Dill-Aroma auf schonende Weise
Nach der Ernte hängt man Dill in kleinen Bündeln an einem luftigen, trockenen und lichtgeschützten Ort auf. Sonnenlicht löst die Inhaltsstoffe vorzeitig aus dem Kraut. Ideal sind alte Dachböden, Gewächs- und Gartenhäuser. Die zarte Pflanze enthält viel Feuchtigkeit und braucht rund 14 Tage zum Trocknen. Danach kannst du die feinen Blätter über einer großen Schüssel vorsichtig von den Stängeln rebeln. Getrockneten Dill bewahrt man am besten in einem dunklen, luftdichten Behälter auf. So hält sich sein Aroma am längsten.
Gut zu wissen: Die Trocknung an der Luft ist für Kräuter grundsätzlich schonender. Durch starke Hitzeeinwirkung verlieren sie mehr Aroma- und Inhaltsstoffe.
Du kannst frischen Dill auch in Ofen oder Dörrautomat trocknen. Bei 40 Grad dauert der Vorgang ungefähr drei Stunden. Der Ofen sollte während der Trocknung auf jeden Fall einen Spalt breit offen stehen, so dass die Feuchtigkeit entweichen kann.
Dillsamen ernten und trocknen
Wer Dillsamen ernten möchte, muss die Pflanze während der Blütezeit im Herbst genau beobachten. Bei brauner Färbung solltest du sofort die Blütenstände abschneiden, da die Samen sonst von alleine auf den Boden fallen. Zur Trocknung bündelt man die Blütenköpfe und hängt sie an einem trockenen und luftigen Ort auf. Zum Auffangen der sich lösenden Samen sollte man auf jeden Fall Zeitungspapier oder Ähnliches unterlegen.
Nach spätestens 14 Tagen sind die Pflanzenteile trocken. Mithilfe eines Siebs kannst du verbliebene Samen aus den Blütenständen lösen und auffangen. Dunkel und trocken gelagert halten sich Dillsamen bis zu einem Jahr.
Mehr über die Erntezeit von Kräutern findest du im Saisonkalender Kräuter.
Verwendung in der Küche
Foodpairing
- Fisch, besonders Lachs
- Geflügel und Kaninchen
- Kartoffeln
- Gurke, Karotte, Tomate
- Fenchel
- Linsen
- Rote Bete
- Ei
- Meerrettich
- Senf
Wie schmeckt Dill?
Dill besitzt eine frische, fein-würzige Kräuternote und leicht süßlichen Geschmack, der an Anis und Kümmel erinnert. Dillsamen weisen dasselbe Aroma in konzentrierter Form auf und haben daneben noch eine warme Holznote und herbe Nuancen.
Die richtige Zubereitung
Frischer und getrockneter Dill eignen sich nur für den direkten Verzehr und nicht für die Zubereitung im Kochtopf. Durch Hitze verliert das feine Kraut sofort sein Aroma. Du kannst Kartoffeln, Fisch und Fleisch kurz vor dem Servieren mit Dill bestreuen.
Frisch geerntet hackt man die feinen Dill-Fäden klein. Sorgsam zerkleinert lassen sich auch die Stile für Salat und Salatdressing verwenden. Wer lieber auf ihre rohe Verarbeitung verzichtet, kann verbleibende Stängel kurze Zeit in Suppen und Saucen mitgaren.
Dillsamen kann man frisch, getrocknet oder geröstet in der Küche verwenden. Daneben eignen sich Dillsamen für die Zubereitung von Tee.
Welche Gerichte würzt man mit Dill?
Dill eignet sich hervorragend zum Würzen von Salaten. Neben der klassischen Verwendung in Gurken-, Karotten- oder Tomatensalat kannst du mit dem frischen Kraut Linsen Dill Salat verfeinern.
Pellkartoffeln und Fisch erhalten durch Dill eine feine Kräuternote. Besonders Lachs profitiert von dem zarten Aroma. Zum Veredeln von Fischgerichten kannst du Dill ideal mit Meerrettich und Senf kombinieren. Der süßliche Kräutergeschmack harmoniert ausgezeichnet mit Geflügel. Oder du überraschst deine Gäste mit Dill Kaninchen.
Frischer Dill eignet sich ideal für eingelegte Gurken. Für die Grillsaison kannst du dem Kraut ein leckeres Gurken Relish oder Tzatziki herstellen. Eine besondere Delikatesse ist Dill Pesto, das man mit Pinienkernen oder Walnüssen zubereitet.
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Die feine Würze des Dill harmoniert perfekt mit den kräftigen Roten Linsen
Welche Gewürze harmonieren mit Dill?
Dill hat einen feinen Kräutergeschmack, der nur mit ausgewählten Gewürzen harmoniert. Petersilie, Estragon, Knoblauch, Zwiebel, Zitrone, Fenchel, Senf und Meerrettich passen ausgezeichnet zu dem zarten Aroma.
Beliebte Dill Saucen und Marinaden:
- Dill Soße
- Senf Dill Sauce
- Honig Senf Dill Soße
- Dill Zitronen Sauce
- Frankfurter Grüne Soße
- Dill-Zitronen-Marinade
- Dill-Essig-Marinade
Wie kann ich Dill in der Küche ersetzen?
Dill hat einen besonders feinen Kräutergeschmack, der sich in der Küche eigentlich nicht ersetzen lässt. Wer dennoch eine schnelle Kräuter-Alternative braucht, kann ersatzweise Petersilie, Schnittlauch oder Kerbel verwenden.
Haltbarkeit und Lagerung
Frischen Dill kannst du in ein feuchtes Küchentuch einwickeln und im Kühlschrank knapp eine Woche aufbewahren. Getrocknet hält sich das Gewürz gut verschlossen bei dunkler und kühler Lagerung bis zu zwei Jahre.
Grundsätzlich empfehlen wir Kräuter nicht in der Nähe vom Herd aufzubewahren. Hitze und Feuchtigkeit verderben Gewürze frühzeitig.
Frischen Dill kannst du auch einfrieren. Nach der Ernte das Kraut einfach klein hacken und in einer Plastiktüte gut verschlossen ins Tiefkühlfach legen.
Gesundheitliche Wirkung
Dill schmeckt nicht nur lecker, sondern ist auch gesund. Reich an Vitaminen enthält das Kraut auch jede Menge Eisen und Kalzium. Die ätherischen Inhaltsstoffe wirken entkrampfend und können bei Blähungen helfen.
Daneben schreibt man Dill in der Pflanzenheilkunde eine beruhigende und appetitanregende Wirkung zu. Nebenwirkungen sind bei der Einnahme bisher nicht bekannt.
Wie bereite ich Dillsamen Tee zu?
Für die Zubereitung kannst du einfach 1 TL Dillsamen mit einem Mörser zerstoßen und mit 250 ml kochendem Wasser übergießen. Zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen und in kleinen Schlucken trinken.
Der Tee kann bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich helfen. Täglich sollte man nicht mehr als drei Tassen Dillsamen Tee zu sich nehmen.
Darf ich Dill in der Schwangerschaft verwenden?
Dill kannst du ohne Bedenken in der Schwangerschaft verzehren. Die Inhaltsstoffe der Pflanze sind gesund und fördern während der Stillzeit die Milchbildung.