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Ratgeber

Bockshornklee

Bockshornklee

Bockshornklee verleiht Gemüse, Fisch und Fleisch herzhafte Aromen. Die indische Küche verwendet das Gewürz oft in Currys und Gewürzmischungen. Dabei verfügen Samen, Sprossen und Blätter der krautigen Pflanze über gesunde Nährstoffe. In unserem Ratgeber erfährst du, wie man Bockshornklee selbst anbauen, ernten und in der Küche verwenden kann.

Schnelle Fakten

Wissenschaftlicher NameTrigonella foenum-graecum
FamilieUnterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Weitere NamenZiegenklee, Käseklee, Brotklee, Blauer Steinklee oder Griechisch Heu
UrsprungPersien, Indien, östlicher Mittelmeerraum
Verwendete TeileSamen, junge Blätter
BlütezeitJuni bis August
Blütenfarbeblassgelb bis weiß
Wuchshöhe20 bis 50 cm
AlterEinjähriges Kraut
StandortSonnig, geschützt auf durchlässig, nährstoffarmem Boden

Was ist Bockshornklee?

Bockshornklee ist ein einjähriges Kraut und gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler. Die Samen der Pflanze verwendet man pur oder gemahlene zum Würzen von Speisen. Besonders die indische Küche nutzt ihn als Bestandteil zahlreicher Currys und Gewürzmischungen.

Im asiatischen Raum verwendet man die Blätter der Pflanze als frisches Gemüse oder im getrockneten Zustand ebenfalls als Gewürz. Daneben dienen die Samensprossen des Bockshornklees als gesunde Beigabe in Salaten und anderen Gerichten.

Die Bezeichnung Bockshornklee lehnt sich an die hornähnliche Form seiner Hülsenfrüchte an. Der lateinische Name Trigonella foenum-graecum, übersetzt griechisches Heu, verweist auf die ursprüngliche Verwendung als Tierfutter.

Kurze Geschichte

Bei Bockshornklee handelt es sich um eine der ersten Kulturpflanzen, die Menschen für Ackerbau in Ägypten und Vorderindien nutzten. Ursprünglich stammt das Kraut aus dem westasiatischen Raum, der sich vom Iran bis Nordindien erstreckt. Bereits die alten Ägypter und das klassische Altertum verwendeten die Pflanze zu medizinischen Zwecken.

Im Mittelalter siedelte man Bockshornklee auch nördlich der Alpen in Klostergärten an. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts baute man Bockshornklee in größeren Feldkulturen in Deutschland an. Bis heute wächst das Kraut in unseren Breitengraden wild.

Aktuell verwendet und baut man ihn weltweit vorwiegend in Indien, Pakistan, Iran, Türkei, Spanien, Marokko und China an. Dabei schätzt man die Produktionsmenge der Samen auf rund 10.000 Tonnen im Jahr.

Welche Inhaltsstoffe enthält Bockshornklee?

Bockshornkleesamen enthalten Schleimstoffe, Proteine, fette Öle, ätherische Ölen, Steroidsaponine, Steroide, Flavonoide, Trigonellin. 

Nährwerte in 100g
Kalorien347 kcal / 1453kJ
Fettgehalt6,4 g
Kohlenhydrate48 g
– Ballaststoff10 g
Eiweiß23 g
Mineralstoffe3 g

Bockshornklee im eigenen Garten pflanzen

  • Sonniger Standort auf durchlässigem, nährstoffarmen Boden
  • Samen 2 cm in die Erde drücken
  • Bei Topfpflanzen Stein-Drainage einbauen
  • Mäßig gießen
  • Sprossen, Blätter und Samen essbar

Die einjährige Pflanze bevorzugt einen warmen, sonnigen und geschützten Standort auf durchlässigem, nährstoffarmem und lehmhaltigen Boden. Dabei erlangen die Stängel eine Höhe von 20 bis 50 cm. Die Blätter sind zart und besitzen eine elliptische bis runde Form. Bockshornklee blüht in den Monaten Juni bis August blassgelb bis weiß. Im September reifen in den Hülsenfrüchten die Samenkapseln heran. 

Gut zu wissen: Bockshornklee liebt Salz. In der Landwirtschaft setzt man die Pflanze zur Rekultivierung von versalzenen Böden ein.

Aussaat von April bis Juni

Wer Bockshornklee selbst anbauen möchte, sollte die Samen zwischen April und Juni aussäen. Der Abstand zwischen Samenkörnern und Reihen sollte rund 20 cm betragen. Als sogenannten Dunkelkeimer drückt man die Samen 1cm bis 2cm tief in die Erde. Nach Aussaat hält man die Erde feucht (nicht nass!).

Danach benötigt die Pflanze aufgrund ihrer langen Pfahlwurzel nur mäßig Wasser und verträgt Trockenzeiten. In der Regel braucht die Pflanze keinen Dünger. Es ist aber ratsam, die Erde vor der Aussaat mit Kompost anzureichern.

Bockshornklee im Topf

Du kannst Bockshornklee auch im Topf anpflanzen. Dabei solltest du über dem Loch des Topfes einen Stein legen, der beim Gießen als Drainage fungiert. Am besten eignet sich nährstoffarme Kräutererde für die Pflanze.

Bereits nach wenigen Tagen kannst du die Keimlinge (Sprossen) des Bockshornklee ernten und essen. Die Blätter eignen sich erst nach sechs Wochen zum Verzehr. Ab August bis September reifen die Samen in den Hülsenfrüchten heran. Nach der Ernte solltest du die kleinen Körner ein paar Tage trocknen und dann luftdicht und dunkel aufbewahren.

Gut zu wissen: Bockshornkleesamen sind hart und lassen sich nur mit einer Gewürzmühle oder ggf. mit einer elektrischen Kaffee- oder Getreidemühle mahlen. Zur Intensivierung des Aromas kannst du die Samen zuvor kurz anrösten. Bei zu langer Hitzezufuhr entstehen allerdings unerwünschte Bitterstoffe.

Bockshornklee-Sprossen: Du kannst aus keimfähigen Samen des Bockshornklees Sprossen ziehen. Dazu benötigst du ein Sprossenglas, in dem man die Samen 8 Stunden einweicht. Danach muss man sie zweimal täglich mit frischem Wasser gründlich spülen. Nach zwei Tagen beginnen die Sprossen zu keimen und sollten dann direkt verzehrt werden. Ansonsten entwickeln die kleinen Keimlinge Bitterstoffe.

Frische Bockshornklee-Sprossen im Glas
Frische Bockshornklee-Sprossen im Glas

Verwendung in der Küche

Foodpairing

  • Gurkensalat und Kartoffelsalat
  • Eier- und Kartoffelgerichte
  • Rind- und Lammfleisch
  • Fisch
  • Süßkartoffel, Kürbis, Kohl, Bohnen
  • Walnüsse
  • Brot und Gebäck

Wie schmeckt Bockshornklee?

Bockshornklee hat einen aromatisch-würzigen Geschmack, der an Bouillon erinnert. Daneben enthält er leichte Bitternoten und süßliche Nuancen. Durch Anrösten der Samen kommt eine nussiges Aroma hinzu. Die Blätter der Pflanze eignen sich ebenfalls zum Verzehr ähneln im Geschmack Liebstöckel, Sellerie und Fenchel.

Bockshornklee Samen
Bockshornklee Samen

Welche Gerichte würzt man mit Bockshornklee?

Bockshornklee verfeinert Gurken- und Kartoffelsalat auf vortreffliche Weise. Du kannst mit dem Gewürz Eier- und Kartoffelgerichte veredeln. Fisch, Lamm- oder Rindfleisch erhalten eine feinwürzige Note. Er passt ideal zu herzhaftem Gemüse wie Süßkartoffel, Kürbis, Kohl und Bohnen. In Südtirol verwendet man ihn traditionell als Gewürz für Käse und Brot.

Welche Gewürze harmonieren mit Bockshornklee?

Bockshornklee passt ausgezeichnet zu Senfsamen, Chili, Liebstöckel, Fenchel und Kreuzkümmel. Du kannst das Gewürz hervorragend mit Koriander, Orangenschale, Sternanis, Macis oder Pimenton kombinieren. Piment, Zimt, Süßholz oder Johannisbrot unterstreichen die Süße des Bockshornklees. 

Kreuzkümmel, Paprika, Kurkuma oder Kakao verstärken seine Röstaromen, während Schwarzer Pfeffer, Annatto, Gewürznelken oder Curryblätter Harzaromen hervorheben. 

Bockshornkleesamen als Teil von Gewürzmischungen

Bockshornklee ist Bestandteil zahlreicher Gewürzmischungen, Currys und Gewürzpasten. Zu den bekanntesten gehören: 

  • Bengalische Gewürzmischung Panch Phoron
  • Marokkanische Gewürzmischung Ras El Hanout
  • Orientaltische Gewürzmischung Vadouvan
  • Chinesisches Fünf-Gewürze-Pulver
  • Jemenitische Gewürzmischung Hilbeh
  • Georgische Walnusspaste 
  • Türkische Gewürzpaste Çemen

Haltbarkeit und Lagerung 

Das Aroma von Bockshornklee hält sich dunkel und trocken gelagert bis zu sechs Monate. Darüber hinaus kannst du das Pulver noch eine Zeit lang verwenden. 

Bockshornkleesamen kannst du bei trockener und dunkler Lagerung bis zu vier Jahre aufbewahren. Bei einer Temperatur von rund 21 Grad bleiben die Samen keimfähig.

Gesundheitliche Wirkung Bockshornklee

Bockshornkleesamen besitzt jede Menge Pflanzenstoffe, die sich bei regelmäßiger Einnahme positiv auf Körper und Gesundheit auswirken können. Schon die alten Ägyptern nutzen die Heilkraft der Pflanze zu medizinischen Zwecken. So soll Bockshornklee die Funktion der Leber unterstützen und Entzündungen im Magen-Darm-Trakt lindern.

Gut zu wissen: Zur gesundheitlichen Wirkung von Bockshornklee gibt es bisher keine ausreichende Studienlage. So schreibt man ihn bisweilen gleichzeitig eine appetitanregende und gewichtsreduzierende Wirkung zu. 

Bockshornklee bei Haarausfall und Hautproblemen

Bockshornklee enthält einen hohen Eiweißanteil, Vitamine und wichtige Mineralstoffe wie Eisen. So können seine Inhaltsstoffe bei regelmäßiger Einnahme Haarausfall stoppen und vorbeugen. Daneben soll er die Haardichte verbessern.

Bockshornklee besitzt viele Antioxidantien und kann bei Akne helfen. Du kannst aus dem Pulver eine cremige Paste herstellen und diese für 10 Minuten auf dem Gesicht auftragen. Dann mit lauwarmen Wasser abwaschen.

Wie wirkt sich die Einnahme von Bockshornklee auf Frauen und Schwangere aus?

Bockshornklee kann vorzeitig Wehen auslösen und sollten Schwangere auf keinen Fall in konzentrierter Form einnehmen. Daneben kann er bei Überdosierung Wachstumsverzögerungen beim Fötus verursachen.

Während der Stillzeit können im Bockshornklee enthaltene Phytoöstrogene die Milchbildung fördern. Die pflanzlichen Hormone regen die körpereigene Bildung von Östrogen und Prolaktin an. So kann die östrogenähnliche Verbindung der Pflanze auch das Wachstum der Brust bei Frauen anregen.

Wichtig: Insbesondere Stillende sollten die Einnahme von Bockshornklee mit dem Arzt besprechen, um unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen zu verhindern.

Wie bereite ich Bockshornklee Tee zu?

Du kannst aus den Samen des Bockshornklees einen Tee brühen. Dazu zwei Teelöffel Samen oder einen Teelöffel gemahlenen Bockhornklee in 250 ml kaltem Wasser drei Stunden einweichen. Sud kurz kochen und dann sieben. 

Wie sollte man Bockshornklee täglich einnehmen?

Zur täglichen Einnahme kannst du morgens und abends eine Messerspitze Bockshornklee in Wasser auflösen. Bei Überdosierung kann Bockshornklee Nebenwirkungen entwickeln.

Welche Nebenwirkungen kann Bockshornklee haben? 

In seltenen Fällen löst Bockshornklee allergische Reaktion hervor. Bei Beschwerden wie Atemnot oder Anschwellen des Halses unverzüglich einen Arzt rufen! Bei Überdosierung kann Bockshornklee zu Beschwerden im Magen-Darm-Trakt und vermehrter Schweißbildung führen.