heidelbonbon
Jens Meier liebt kleine Süßigkeiten. Learning by doing hat er sich das Handwerk des Bonbonmeisters selber beigebracht. Neugier treibt den Heidelberger auf der Suche nach neuen Sorten an. Dabei steht ein natürlicher Fruchtgeschmack aus wenigen Zutaten im Vordergrund.
Wir machen allerbeste Bonbons aus wenig Zutaten.
Gespräch mit Jens Meier von heidelbonbon
Warum schmecken Ihre Bonbons anders?
Die Qualität der Rohstoffe ist ausschlaggebend. So entstehen besonderere Aromen, die nicht einheitlich süß und langweilig schmecken. Bei uns stehen die Früchte im Vordergrund. Neben guten Zutaten sorgt unsere handwerkliche Verarbeitung für guten Geschmack. Damit setzen wir uns von gewöhnlichen Herstellern ab. Wir sind ganz und gar überzeugt, dass die Kombination aus besten Zutaten und handwerklicher Verarbeitung ein großer Vorteil ist. Das schmeckt und sieht auch der Kunde. Natürlich sind bei uns nicht alle Bonbons exakt gleich groß. Man sieht den handwerklichen Charakter.
Wie kamen Sie auf die Idee für heidelbonbon?
Es war wie bei der Sendung mit der Maus. Ich habe mich gefragt: Wie werden Bonbons gemacht? Meine Neugier war groß, der Erfolg erstmal überschaubar, aber ich hatte Ehrgeiz. Also, habe ich geübt und mich immer wieder verbessert bis das Ergebnis so war, wie ich es haben wollte. Das Ganze ist jetzt acht Jahre her und ich lerne immer noch dazu.
Was unterscheidet Sie von anderen Herstellern?
Wir arbeiten nicht wie die Industrie mit wahnsinnig vielen Bestandteilen, sondern machen das Beste aus wenigen Zutaten. Wir verwenden nur das, was notwendig ist. Dabei bieten wir nicht nur Klassiker wie Himbeere oder Erdbeere, sondern auch ungewöhnliche Sorten aus Kräutern und Früchten. Interessant sind auch Varianten mit Chilli oder Pfeffer. Unsere Zutatenliste enthält genau fünf Dinge: Zucker und Glukosesirup als Basis, hochwertiges Aroma, natürliche Farbe und Zitronensäure in Bio-Qualität, die den Bonbons die entsprechende Säure verleiht.
Wie erhalten heidelbonbons ihre bunten Farben?
Wir verwenden möglichst natürliche Farben. Unser Gelb stammt aus der Studentenblume, das Orange und das Rot sind Carotine. Unser Grün wird aus Chlorophyll, dem grünen Blattfarbstoff gewonnen. Meine Lieblingsfarbe ist Violett. Sie besteht aus sogenannten Anthocyanen aus den Schalen dunkler Trauben und genauso riecht die Farbe auch. Nur die blaue Farbe ist nicht natürlich, da es hier noch keine vernünftige Lösung gibt. Bisher ist das natürliche Blau nicht hitzestabil und säureempfindlich. Durch die Verarbeitung verwandelt es sich in ein verbranntes Schwarz oder komisches Grün.
Die Suche nach neuen Geschmacksrichtungen kann lange dauern
Woher stammen die Aromen?
Auch hier verwenden wir das Beste, was wir bekommen können. Wir nutzen nur Aromen aus einer besonderen Manufaktur und heben uns geschmacklich vom gewöhnlichen Einheitsbrei mit künstlichen Aromen ab. Beispielsweise nehmen wir für unsere Limettenbonbons naturreines, kaltgepresstes Limettenöl aus der Schale von Bio-Limetten. Für einen Liter Öl benötigt der Hersteller etwa 300 kg Limettenschalen. Aber der Unterschied zwischen Limettenöl und künstlichem Limettenaroma ist immens und kein Vergleich.
Wie finden Sie neue Geschmacksrichtungen?
Die Suche nach neuen Geschmacksrichtungen ist aufwändig und spannend, aber ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Von einem neuen Aroma bis zum fertigen Bonbon ist es manchmal ein weiter Weg. Wir lassen oft Kunden in unserem Laden neue Kreationen probieren. Das frische warme Bonbon schmeckt ganz anders. Am besten sollte es einen Tag abkühlen, denn das Verhältnis zwischen den einzelnen Aromen kann sich noch stark verändern. Daher reicht es nicht, den Kunden einmal probieren zu lassen. Gelegentlich erhalten wir auch Vorschläge oder Kunden treffen sogar die Entscheidung zwischen einzelnen Rezepturen.
Woher beziehen Sie Ihre Zutaten?
Wir sind bei der Auswahl der Aromen und Öle auf die ganze Welt angewiesen. Zitronen wachsen z.B. nicht bei uns, aber Zitronenbonbons sind ein fester Bestandteil unseres Sortiments. Trotzdem beziehen wir unsere Zutaten nur von wenigen Partnern. Dabei können wir uns auf eine gleichbleibend hervorragende Qualität verlassen. Zusätzlich versuchen wir möglichst nachhaltig zu arbeiten. Unser Strom kommt zu hundert Prozent aus regenerativen Quellen von einem lokalen Erzeuger.
heidelbonbon will noch mehr Menschen glücklich machen
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Neben dem Verkauf im eigenen Laden und bei Leni & Hans möchten wir noch weitere Kanäle finden wie wir mit unseren Bonbons andere Menschen glücklich machen. Die ersten Schritte in die richtige Richtung liegen bereits erfolgreich hinter uns. Aber wir haben noch einiges vor.
Haben Sie ein Lieblingsbonbon?
So direkt nicht, aber ich mag unsere sauren Bonbons am liebsten. Und es wäre auch schade, wenn ich bereits ein Lieblingsprodukt hätte, denn dann wäre ich nicht mehr hungrig auf was Neues! Am liebsten mag ich ein Bonbon, wenn es ganz frisch und noch warm ist. Dann schmeckt es einfach am besten. Ich kann gar nicht beschreiben, warum. Jedes Mal aufs Neue ist es ein völlig anderer, ungewohnter Geschmack.
Wie sieht für Sie ein zufriedener Kunde aus?
Für mich ist ein Kunde, der wieder zu uns in den Laden kommt oder unsere Bonbons erneut bestellt, das beste Feedback. Dann weiß ich: Ich habe vielleicht nicht alles, aber doch sehr viel richtig gemacht!
